Die Zahlen der gegen Frauen gerichteten Straftaten steigen in fast allen Bereichen und werden erstmals in einem Bundeslagebild "Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ des Bundeskriminalamtes (BKA) umfassend dargestellt. Einmal mehr geht daraus hervor, dass Frauen und Mädchen in vielerlei Hinsicht Opfer aufgrund ihres Geschlechtes werden. Besonders erschreckend ist der Anstieg im Bereich häuslicher Gewalt.
Im Jahr 2023 waren insgesamt 180.715 Frauen und Mädchen von häuslicher Gewalt betroffen, 5,6 % mehr als im Jahr davor. Dieser Trend spiegelt sich auch deutlich in den Zahlen des Ennepe-Ruhr-Kreises wider. Hier stiegen die Fallzahlen von 537 im Jahr 2022 auf 618 Fälle im vergangenen Jahr.
Auch die Zahlen zu Tötungsdelikten sind erschütternd. Laut der bundesweiten Statistik wurden im Jahr 2023 insgesamt 360 Frauen und Mädchen getötet. Das bedeutet, dass statistisch nahezu jeden Tag in Deutschland eine Frau bzw. ein Mädchen Opfer eines Femizides war. Die meisten Frauen oder Mädchen wurden dabei durch innerfamiliäre Gewalt oder Partnerschaftsgewalt getötet. Der Anteil des Bereichs häuslicher Gewalt liegt bei 68,6%.
Anlässlich dieser extremen Zahlen möchten die Stadt Sprockhövel besonders am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen dem 25. November gemeinsam mit dem Runden Tisch des Ennepe-Ruhr-Kreises auf das Thema mit einer Plakataktion aufmerksam machen. Die Motive der Plakate sind in enger Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei entstanden, die sich unmissverständlich gegen Gewalt an Frauen positionieren.
In Sprockhövel sind Frank Welling (stellvertretender Leiter der Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel) und Christian Zittlau (Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel) auf den Plakaten sichtbar. „Wir unterstützen die Aktion des Runden Tisches gerne, um auch von unserer Seite ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen“, so die Feuerwehrleute. Gerade der Feuerwehr kann häusliche Gewalt während ihrer Einsätze jederzeit begegnen.
Ziel der Plakataktion ist es, auf Hilfsangebote für betroffene Frauen und Mädchen hinzuweisen und die Gesellschaft zu sensibilisieren. „Es gibt zahlreiche Hilfsangebote für Frauen und Mädchen, die Gewalt erleben. Diese müssen bekannter werden, damit die Hilfen schnell dort ankommen, wo sie gebraucht werden,“ stellt Doreen Reichold, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sprockhövel, klar.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis berät GESINE Frauenberatung EN Betroffene Personen unter https://www.gesine-intervention.de/ und 02336 4875-9091.
„Schnelle Hilfe zu jeder Tages- oder Nachtzeit erhalten Frauen und Mädchen außerdem beim bundesweiten Beratungsangebot Hilfetelefon des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben“, ergänzt Bürgermeisterin Sabine Noll. Das Hilfetelefon ist in 18 Sprachen unter der Rufnummer 116 016 rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zu erreichen.