Seit 2004 versuchte die Stadt mit verschiedenen Maßnahmen die erkrankte Rosskastanie an der Hauptstraße zu erhalten. Nun kann die Verkehrssicherheit des übriggebliebenen Stammes nicht mehr gewährleistet werden.
Seit mehr als 100 Jahren prägte die alte Rosskastanie das Ortsbild von Niedersprockhövel. Nach ersten Krankheitsanzeichen und einer darauffolgenden eingehenden Untersuchung des Baumes wurde sie bereits 1991 umfangreich saniert und die Krone gesichert. Um die Verkehrssicherheit weiterhin zu gewährleisten, ist die Kastanie im Jahr 2004 erneut untersucht worden. Hier wurde eine beginnende Fäule im Bereich des Stammfußes und in 4 Metern Höhe eine schwere Kernfäule im Hauptstamm festgestellt. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde eine zeitnahe Fällung empfohlen. In der Hoffnung, dass die Kastanie nochmal austreibt, hat sich die Stadtverwaltung dazu entschlossen, nur die Baumkrone zu entfernen, aber die unteren sieben Meter des Hauptstammes stehen zu lassen. Tatsächlich trieb die Kastanie vorerst wieder aus, jedoch schritt die Fäulnis innerhalb des Stammes unaufhaltsam voran. Weitere Maßnahmen zur Sicherung des Baumes mit Gewindestangen in einer Höhe von etwa vier bis fünf Metern wurden vorgenommen, sodass keine akute Gefährdung durch den bereits schwerstgeschädigten Baum mehr bestand. In 2021 machten sich jedoch schnell größer werdende Risse im Stamm bemerkbar und es lösten sich mehrere, bis zu 20 Kilogramm schwere Holzstücke, die durch den städtischen Bauhof umgehend und kontrolliert entfernt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass sich der Fäulnisbereich mit deutlich sichtbarem Pilzbefall im Inneren des Stammes bis auf eine Restwandstärke von 10 – 12 cm ausgebreitet hatte.
Der Holzabbau im Reststamm der Kastanie schreitet weiter zügig voran, sodass die Verkehrssicherheit nun nicht mehr gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund hat sich die Stadtverwaltung zu einer endgültigen Beseitigung des Reststammes entschlossen, die voraussichtlich am 18. Oktober 2024 vorgenommen wird. „Seit 20 Jahren haben wir versucht, die Kastanie zumindest teilweise zu erhalten. Die Fäulnis hat dem alten Baum nun so zugesetzt, dass wir nur durch eine vollständige Beseitigung des Stammes die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger gewährleisten können“, teilt Susanne Görner, zuständige Geschäftsbereichsleitung der Stadtverwaltung bedauernd mit. Bereits Ende 2008 wurde vor dem Gebäude Hauptstraße 6 eine Rosskastanie als Ersatz für den erkrankten Baum gepflanzt. Zusätzlich wird am Standort des Reststammes, Höhe Hauptstraße 37, ein bewegliches Pflanzelement mit einer Kugel-Robinie und passend zu den neuen Stadtmöbeln aufgestellt.