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Stadtprofil – Stadtarchiv Sprockhövel

Sprockhövel – das grüne Herz des Ruhrgebietes

Die noch junge Stadt Sprockhövel liegt in landschaftlich reizvoller Lage am Südrand des Ruhrgebiets und grenzt an die Städte Hattingen, Witten, Wetter (Ruhr), Gevelsberg, Schwelm und Wuppertal. Die dem Ennepe-Ruhr-Kreis zugehörige Stadt besteht in ihrer heutigen Form erst seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1970. Hier wurden die beiden Siedlungszentren Niedersprockhövel und Haßlinghausen mit Hiddinghausen, Gennebreck, besser bekannt als Herzkamp, Schee und Horath zusammengefasst. Aber auch über 50 Jahre danach hat sich kaum etwas von dem ursprünglichen Charakter der ehemals eigenständigen Ortsteile verändert. Insgesamt 77 % des Stadtgebietes bestehen aus Wald und landwirtschaftlich genutzter Fläche.

  • Stadtgeschichte

    Die Besiedlung des Sprockhöveler Raumes setzte nach dem Sieg Karl des Großen über die heidnischen Sachsen um 800 ein. Verschiedene geistliche und weltliche Grundherrschaften erwarben Rechte an Land und Leuten. Sprockhövel wurde  im Mittelalter Randgebiet des niederdeutsch-westfälischen Kultur- und Sprachraumes. Im 14. Jahrhundert erfolgte die Festigung der Landesherrschaften; das Gebiet wurde Teil der Grafschaft Mark und Grenzraum zum Herzogtum Berg. Das Haus Brandenburg-Preußen übte hier seit dem 17. Jahrhundert die Landesherrschaft aus. Nach der Franzosenzeit 1815 wurde Sprockhövel Teil der preußischen Provinz Westfalen.  

    In Bauerschaften – Vorläufer der Landgemeinden – und Markgenossenschaften organisierten die Bewohnerschaft unter obrigkeitlicher Aufsicht ihre kommunalen und ökonomischen Belange.

    Die südlichen Bauerschaften Gennebreck, Haßlinghausen und ein Teil von Hiddinghausen gehörten zum Gogericht und Kirchspiel Schwelm im Amt Wetter, während Nieder- und Obersprockhövel, die Gemarkung Niederstüter und ein kleinerer Teil Hiddinghausens zum Gericht Hattingen im Amt Blankenstein gehörten. Sprockhövel bildete dabei ein eigenes Kirchspiel. Diese Zuordnung der Ortsteile zu unterschiedlichen Zentren ist auch heute noch ein Merkmal der Stadt Sprockhövel. Das Stadtgebiet hat die Erscheinungsform des typischen Streusiedlungsgebietes mit wenigen Siedlungsverdichtungen weitgehend beibehalten.  

    Seit dem Mittelalter war der Bergbau auf Steinkohle aktenkundig. Auch Raseneisenerz wurde im Mittelalter hier gewonnen und auf einfache Weise verhüttet und verarbeitet.

    Im Industriezeitalter bestimmten Bergbau - bis 1969 - und kurzzeitig Gewinnung und Verhüttung von Kohleneisenstein das Wirtschaftsleben maßgeblich mit. Hinzu kamen Textilverarbeitung, Transportwesen, der Abbau von Ruhrkohlensandstein und im 20. Jahrhundert der Maschinenbau, vor allem die Bergbauzulieferindustrie. Dennoch wurde der Sprockhöveler Raum von der Industrialisierung weniger erfasst als das Gebiet nördlich der Ruhr und konnte seinen ländlichen Charakter bis auf den heutigen Tag bewahren.

    Das reizvolle Hügelland mit seinen vielfältigen Erholungsmöglichkeiten lockt seit mehr als hundert Jahren die Menschen aus den umliegenden Ballungsräumen in die Sprockhöveler Kulturlandschaft und Gasthöfe.

    Mit der Kommunalen Neuordnung von 1970 haben die Landgemeinden ihre Eigenständigkeit aufgegeben und schlossen sich zur Stadt Sprockhövel zusammen. Mit gut 21.000 Einwohnern lag die Flächenstadt Sprockhövel damals an der unteren Grenze der vorgegebenen Einwohnerzahl einer Kommune in einer Ballungsrandzone des Landes Nordrhein-Westfalen.     

  • Sprockhövels Stadtwappen

    Wappenbeschreibung:
    In Gold (Gelb) unter einem zweiblättrigen grünen Haselzweig mit drei roten Früchten ein blauer Dreiberg mit schwarzem, gold (gelb) eingefasstem und mit silbernem (weißem) Hammer und Schlägel in Form eines Andreaskreuzes belegtem Stollenmundloch.

    Interpretation:
    Das Wappen der Stadt Sprockhövel ist eine Kombination aus dem Wappen der ehemaligen Gemeinde Sprockhövel und dem des ehemaligen Amtes Haßlinghausen, woraus die Stadt Sprockhövel 1970 gebildet wurde.

    Der obere Teil stammt aus dem Wappen des ehemaligen Amtes Haßlinghausen und entstand auf Grund der (irrtümlichen) Herleitung des Namens Haßlinghausen von Hasel.

    Der untere Teil entstammt dem älteren Wappen der Gemeinde Sprockhövel bzw. Niedersprockhövel. Die drei Hügel symbolisieren den Namen Sprockhövel aus dem altniederdeutschen Huvel, Hövel für Hügel. Das stilisierte Stollenmundloch enthält die Werkzeuge des alten Bergbaus, Schlägel und Eisen, und weist auf die Bergbauvergangenheit Sprockhövels hin.

    Genehmigung:
    Das Wappen der Stadt Sprockhövel wurde am 21. Februar 1973 vom Regierungspräsidenten Arnsberg genehmigt.


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